Burkhard Vogtherr
Burkhard Vogtherr ist heute einer der bekanntesten und aktivsten deutschen Möbeldesigner. Sein Talent ist weit gespannt. Betten, Polster- und Büromöbel entstanden in seinem Büro und wurden zu großen Erfolgen. Vogtherr arbeitete für Produzenten in Europa, Japan und den USA - unter anderem für Rosenthal, Arflex, Cappellini - und für Fritz Hansen.
ARBEITET IN FRANKREICH, WOHNT IN DEUTSCHLAND
Vogtherr ist ausgebildeter Möbeltischler (1963) und (an den Werkkunstschulen Kassel und Wuppertal ausgebildeter) Industriedesigner (1967). Seit 1972 arbeitet er selbstständig - heute in seinem Atelier im elsässischen Mulhouse, gleich hinter der deutsch-französischen Grenze und nur wenige Kilometer von der Schweiz entfernt.
Auf der anderen Seite der Grenze, im baden-württembergischen Kandern, wohnt Vogtherr in einem Bauernhof mitten im Dorf und weit vom Streß der internationalen Design- und Möbelszene.
KONSTRUKTIV UND SELBSTKRITISCH
Burkhard Vogtherr hat mit den Jahren außergewöhnlich große internationale Erfahrung zu Themen wie Arbeits-Sitzhaltung, Beweungsabläufe und auch Produktentwicklung und Design gesammelt, die heute nun in seine Drehstuhl- und Konferenzmöbel-Entwürfe einfließen.
Wenn er auf seine eigene Arbeit zurückblickt, dann tut er das aus einer selbstkritischen Perspektive. "Als junger Mensch neigt man dazu, seine Gefühle im Entwurf deutlich mit auszudrücken". Obwohl auch seine frühere Arbeiten heute als gutes Design gelten. Heute setzt er sich selbst sehr viele engere Grenzen in seiner Arbeit. "Bei allem, was ich tue, geht mir um die Vereinfachung und die Sichtbarmachung von Funktionen".
DIE DINGE BRAUCHEN IHRE ZEIT
Burkhard Vogtherr ist ungewöhnlich produktiv und vielseitig, aber er weiß, daß ein Designprozeß viel Zeit in Anspruch nehmen kann, wenn man am Ende selbst wirklich zufrieden mit ihn sein möchte. "Vier oder fünf Entwürfe gelingen mir im Jahr. Man kann die Dinge nicht zwingen".
So muß, sagt Vogtherr, die Chemie zwischen Designer und Produzent stimmen. Nur dann ist ein konstruktiver Austausch gesichert - nehmen Verbesserungs-Vorschläge und konstruktive Kritik im Entwicklungsprozeß einen guten Weg. Einer guten Diskussion geht er dann niemals aus dem Weg. "Man kann ein Ziel ja wirklich von verschiedenen Seiten betrachten und ansteuern. Ich jedenfalls bin erst zufrieden, wenn zwischen allen Beteiligten Übereinstimmung in der Zielvorstellung besteht. Erst dann kann ich neue Dinge angehen".
Mit seiner offenen, kosmopolitischen Lebensart, seiner progressiven Design-Haltung und seiner großen internationalen Erfahrung ist Vogtherr wirklich ein gefragter Partner.
FORTSCHRITT DURCH VEREINFACHUNG
Burkhard Vogtherr favorisiert einfache, klare Linien - freilich mit seiner eher südlichen Aura um sich herum. Möbel, so sagt er folgerichtig, sollten den Raum nicht dominieren. So versteht sich auch Vogtherrs grundlegende Idee, daß ein Bürostuhl leicht und einfach im Gebrauch sein muß, mit extraordinären Sitzkomfort und einer Feinjustierung, die individuell auf jeden Benutzer richtig reagiert - ohne jede Gefahr einer Fehlregulierung.
VOGTHERRS AUSZEICHNUNGEN
Im Laufe seiner Karriere wurde Burkhard Vogtherr mehrfach ausgezeichnet:
1969: Bundespreis "Gute Form"
1980, 1981, 1982 und 1984: "Deutsche Auswahl LGA Stuttgart",
1982 + 1984: "Gute Industrieform Hannover",
1984 + 1987: IBD
1985, 1987 + 1989: Resources Council Inc.
1987: Schöner Wohnen, "Möbel des Jahres"
1987 + 1990: "Haus Industrieform Essen"
1988: Interior Design Magazine
1995: MD: Spin. Auswahl 92-95. Nr. 4
VOGTHERR STUHLSERIEN BEI FRITZ HANSEN
Independence (1990).
Spin (1995).
Ausgewählte "Burkhard Vogtherr" Produkte:
- Burkhard Vogtherr - Fritz Hansen - Flow 521
- Burkhard Vogtherr - Fritz Hansen - Flow 524/ 526
- Burkhard Vogtherr - Fritz Hansen - Independence NP13/ NP33